Reisemalerei

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    Swami

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South African Landscape Art

Eine Reise nach Südafrika im Sept. 2019 wurde zum schöpferischen Fundus dieser Werkreihe. Die Faszination der unendlichen Weite und der Vielzahl neuer Himmelskonstellationen in ein farbenprächtiges Licht getaucht, sowie die Fremdheit einer anderen, „neuen“ Welt, ließen den Wunsch gedeihen, diese einmaligen Erlebnisse künstlerisch zu verarbeiten. Unter fachgerechter Anleitung gelang ihr der Wechsel von der Acryl- zur Ölmalerei - der Königsdisziplin innerhalb der Malerei, der Farbe, mit der seit Jahrhunderten die renommierten Künstler malen und deren Farbtiefe und -glanz von unvergleichbarer Schönheit ist. Mit dynamischer Pinselführung wird über einer Grundierung auf Bristol Dorée Malkarton pastos und voluminös gemalt, aber nicht nur mit klassischem Pinsel und Malmesser, sondern häufig und intuitiv auch mit den eigenen Händen. So gehen Emotionen, Verstand, Kenntnis und Kreativität gleich „Hand in Hand“. Das Resultat ergibt einen expressiven und haptisch fühlbar emotionalen Pinselduktus sowie eine dichte, farbintensive und kraftvolle Feinstruktur mit geschmeidigen Farbübergängen. Die Farben sind kräftig und leuchtend intensiv, die Kompositionen von starken Kontrasten und einer dynamischen Großstruktur geprägt.


Ein besonderes Augenmerk liegt im Detail der Bildtitel: Sie sind Wortschöpfungen der Künstlerin und stehen in engem Kontext zum Schaffensprozess. In ihnen spiegelt sich die lautmalerische Phonetik südafrikanischer Sprachen. Während und im Nachklang der Reise kommen der Künstlerin phonetische Bruchstücke wie Klangerlebnisse ins Gedächtnis und erwecken die Emotionen der beeindruckenden Landschaften. Diese klangvollen Parallelwörter werden der subtilen Stimmung ihrer Arbeiten gerecht und verdichten sich zu einem emotionalen Ganzen. Landschaftsmalerei einer besonderen Art: Nicht die bloße Abbildung einer reizvollen und in die Unendlichkeit strebenden Landschaft wie sie etwa in der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts zu finden ist - besonders beliebt auch als Leitmotiv in der deutschen Romantik - sondern gemalte Emotion innerer Landschaften in expressiver Farbenpracht spricht aus den Ölbildern von Roswitha Gronemann.                                                                                                                                                                           


                                                                                                                                                                                               Bela Hüttenhein, Kunsthistorikerin M.A.

Einzelbetrachtungen der Ölgemälde aus der Werkserie für die Meisterklasse

Freie Kunstakademie Augsburg bei Prof. Jo Bukowski


South African Landscape Art (2019/20)

South African Landscape Art (2019/20)

"Sumasabi"

Ölfarbe auf Bristol Dorée 924g/m2, 47 x 62 cm, 2019 Südafrika. 


Region Mpumalanga, in 2000 Höhenmetern auf dem Long Tom Pass unterwegs,

morgens in aller Frühe noch vor Sonnenaufgang. Es herrscht ein diffuses Licht. Die gedeckten Farben umspielen mit tiefen Blau-grün-Tönen die Landschaft tauchen sie in eine geheimnisvolle Aura. Tief und unergründlich erhebt sich die  Bergkette am Horizont, während die Seen und Flüsse sich klar in Heliotürkisgrün leuchtend hervorheben. Am Rande des Horizontes erheben sich in tiefem Dunkelrot die Behausungen und Zeltstädte der armen Bevölkerung, die ihr Dasein außerhalb der großen Städte fristen im täglichen Kampf ums überleben. Dieser gewollte Bruch von Schönheit der Landschaft und Darstellung der Armensiedlungen lassen einen sozialkritischen Blick auf das Land der Apartheid zu. Doch die Künstlerin umschreibt und deutet an. Der Betrachter ist zum Mitdenken gefordert. Nur das Wissen dieser Umstände lassen diese Interpretation zu. Das prächtige Farbenspiel an sich wirkt auch ohne Erklärung und soll nicht von der imposanten Landschaft ablenken.

South African Landscape Art (2019/20)

„P’hole“

Ölfarbe auf Bristol Dorée 924g/m2 , 47 x 62 cm, 2019


In diesen Bildern setzt sich die Künstlerin mit den für Südafrika typischen Feld- und Waldbränden auseinander, die hoch lodernd von imposanter Größe einerseits Gefahr aber andererseits eine ganz eigene Ästhetik vereinen. Bildnerisch festgehalten erzeugt das Feuerband eine enorme Bildtiefe, die faszinierend fesselt und ängstigt zugleich. Die leuchtende Farbkraft vermittelt den unmittelbaren Eindruck Teil des Geschehens zu sein, als Beobachter von magischer Anziehungskraft eingesogen. Beiden Bildern eigen ist die jeweils gegensätzlich verschobene Horizontale:  Bei „P’hole“ ist der Himmel in das obere Bilddrittel abgerückt und durch eine schmale Schicht Wasser/Meer im linken Bildfeld getrennt. Damit fokussiert die Künstlerin auf die Landschaft als solche, die in kräftigen, leuchtenden Orange- und Rottönen in ein loderndes Feuermeer versinkt. 

Die Weite der Landschaft wird von den dort üblichen „Potholes“ dominiert. Vor Jahrmillionen durch Geröll- und Sandmassen entstanden sind diese bizarren Gesteinsformationen von beeindruckendem Ausmaß und wurden hier zum malerischen Sujet.

South African Landscape Art (2019/20)

„Bongboo“ 

Ölfarbe auf Bristol Dorée 924g/m2 , 47 x 62 cm, 2019


Im Bild „Bongboo“ hingegen ist der Horizont in das obere Bilddrittel verrückt und lenkt den Blick hier stärker auf den feurigen Himmel, der nur durch ein rauchiges, Wolken verhangenes Band in blassen Himmelsfarben getrennt, in einem lodernden Orange-Ocker die Glut spiegelt. In der vorderen rechten Bildseite tritt dem Betrachter ein gewaltiges, schwarzes großes (Erd-) Loch entgegen, dessen Sog - wie in einem Strudel - man sich kaum entziehen kann. Himmel und Hölle sind hier nicht weit von einander entfernt, doch überwiegt hier eindeutig das positive Gefühl einer

farblichen Harmonie.

Trotz der schwelenden und lodernden Feuerwalze, die schwarze ausgebrannte Erde hinterlässt und der steinigen, trockenen und unfruchtbaren Erdlöcher hat die Landschaft eine so positive und bezaubernde Wirkung, die in den Bildern in vollendeter poetischer Kraft festgehalten wird. Interpretatorisch ergibt sich bei beiden Bildern die Frage, ob es hier gewollt ist, die „Vier Elemente“ als ureigene Lebenskraft spüren zu dürfen.

South African Landscape Art (2019/20)

„Shetani wa vumbil“

Ölfarbe auf Bristol Dorée 924g/m2 , 47 x 62 cm, 2019


Auf der Rundreise stundenlang im Kleinbus ergeben sich immer wieder neue Sichtweisen auf eine unglaublich vielseitige und beeindruckende Landschaft. Klima und Winde erzeugen in diesen Breitengraden häufig Naturphänomene, die die Künstlerin nachträglich zu Bildwerken verarbeitet hat wie in diesem Werk eine Windhose oder auch "Staubteufel“ (Dust Devil) genannt. Diese zu einem Wirbel verdichtete Staubmasse türmt sich am Horizont gefährlich auf und teil den Himmel farblich in zwei Hälften, der sich trüb und wolkenverhangen seinem Schicksal ergibt. Es liegt eine trübe und gewittrige Stimmung über der südafrikanischen Küstenlandschaft. Im Vordergrund erleben wir eine satte und tiefbraune Erde, die in fruchtbares Grün und einer satten, dichten Hügellandschaft mündet. Man erahnt hinter den tief grünen Hügeln und Tälern einen Küstenabschnitt.

South African Landscape Art (2019/20)

„Umbali um“

Ölfarbe auf Bristol Dorée 924g/m2 , 47 x 62 cm, 2019


Es wird in diesem Bild einer der berühmtesten Ausblicke auf einer Tour durch Südafrikas facettenreichster Provinz „Eastern Cape“ in  Ölfarben festgehalten und erreicht den Betrachter mit magischer Wucht, selbst Teil dieser Reise zu sein. Himmel und Wasser sind in ähnlich diffusen, verhaltenen Farben gemalt, die auf leichte und verzaubernde Weise in hellblau bis Lila von einer  nahezu unberührten Natur künden. Der Himmel  hebt sich als solcher nur durch eine Schicht aufschäumender Gicht ab. Im Vordergrund leuchtet ein sattes, helles Grün von einer fruchtbaren Weidelandschaft, die an das Archaische einer unverdorbenen Welt erinnert. Der Betrachter gerät in einen Bann, sich selbst in dieser pastoralen Landschaft wiederzufinden.

South African Landscape Art (2019/20)

„Twumbo“

Ölfarbe auf Bristol Dorée 924g/m2 , 47 x 62 cm, 2019


Ein Nachtbild in expressiven Farben, das in seiner Farbkraft stark an die Epoche des Expressionismus erinnert. Die Landschaft, die in der Künstlerin starke Emotionen hervorgerufen hat, ist hier wie eine innere Landschaft voller Gefühle und großer Empathie dargestellt. Die Leuchtkraft der tiefen Orangetöne in Verbindung mit Indigoblau erzeugt im Bild eine extreme Tiefenspannung, die sich in Kombination mit der wellenförmigen Komposition zu einer dramatischen Bildaussage verdichten. Das Bild ist auch vom Pinselduktus von einem dramatischen Schwung geprägt und fesselt mit den tiefen Abgründen und der lodernden Farbkraft.

South African Landscape Art (2019/20)

„Swami“

Ölfarbe auf Bristol Dorée 924g/m2 , 47 x 62 cm, 2019


Auf einer Südafrika Tour fährt man gerne mal zwischen 300-500 Kilometer pro Tag. So auch an diesem Abend, der der Künstlerin noch immer sehr stark in Erinnerung ist. Erst viel später - Monate nach der Reise - im Rahmen der Masterclass von Jo Bukowski an der Freien Kunstakademie Augsburg, malt sie diese prachtvolle Landschaft in einem bewegenden Bild:


Eine Straße, die im Nichts endet. Nur wenige Lichter von vorbeifahrenden Autos künden von menschlicher Zivilisation. Wie ein Schattenschnitt ragen Bäume und Geäst der Bergkette (Drakensberge) in die Dunkelheit. Der Tag neigt sich dem Ende - großartige Wolkenbilder prägen den Himmel in einer facettenreichen Farbenpracht. Die Sonne ist schon untergegangen, doch ihre Farben von Gelb, Orange über Rot zu Blau bis hin  zu einem fast schwarzblauen Indigo sind fast alle Farben präsent und erzählen von einer phänomenalen Abendstimmung, die lebendiger und beeindruckender kaum sein könnte.


                                                                                                                                         Bela Hüttenhein, Kunsthistorikerin M.A.

Weitere Bilder der Serie South African Landscape Art ...

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